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Themenweg „Verwoben“

Ried und das Leinen


Der neue Themenweg „Verwoben“ beschreibt die Geschichte der Leinenweberei in Ried


Der Name des Einkaufszentrums „Weberzeile“ greift einen historischen Begriff auf, der durch den Kupferstich von Franz Xaver Fux aus dem Jahr 1790 belegt ist. Damit kommt das einst bedeutende Handwerk der Leinenweber, mit dem in Ried bis zu 900 Personen ihren Lebensunterhalt verdienten, wieder in den Fokus.


Die 10 Stationen des Themenwegs „Verwoben“ führen auf den Spuren der Leinenweberei und Textilverarbeitung in Ried von der Weberzeile ins Stadtzentrum und enden bei der Stadtpfarrkirche bzw. beim Museum.


Da die Leinenweber für die Verarbeitung Wasser benötigten, siedelten sie sich in den Vormärkten an fließenden Gewässern an: an der Oberach, dem Gebiet der Weberzeile (ehemals Dr.-Franz-Berger-Straße), der Rainerstraße, in Kalteneck und entlang der Breitsach, in der Kellergasse.

In der heutigen Rainerstraße befand sich das Zunft- und Beschauhaus der Rieder Leinenweber, in dem alle 14 Tage Zunfttreffen, die sogenannten Zechtage, abgehalten wurden. Hier fand auch die strenge Qualitätsprüfung der Leinwände statt.


Rieder Leinen wurde weit über das Innviertel hinaus vertrieben. Viele Weber und ihre Familien hingen von wenigen Händlern ab, die sich ein Vorkaufsrecht auf die Waren der Weber zu sichern und so die Preise zu drücken versuchten. Einige Händler, etwa die Familien Heldenhamer und Hilleprand, erlangten großen Wohlstand, wie an ihren Grabsteinen an der Südseite der Kirche ersichtlich ist.


Wie auch die Schneider, die Fleischer, die Tuchmacher, Müller, Bierbrauer, Schuhmacher und Bäcker so hatte auch die Weberzunft als bedeutendste der Rieder Zünfte eine eigene Kapelle in der Pfarrkirche. Der Patron der Weber, der hl. Ulrich, ist auf dem Altarbild dargestellt. Der Aufsatz des Kapellengestühls zeigt das Zunftzeichen der Weber: drei Weberschiffchen, in Dreiecksform angeordnet. Die Pietá für den Altar schuf kein geringerer als Johann Peter Schwanthaler d. Ä. 1785 im Auftrag der Rieder Leinenweber.


Die Blütezeit der Leinenweber zu Ried war vom 16. bis ins 18. Jahrhundert. Als die Leinenweberei in Ried durch die Industrialisierung schon fast zum Erliegen gekommen war, gründete Michael Wetzelsberger 1836 eine Wollspinnfabrik, die aber nur wenige Jahre in Betrieb war. Die letzte Rieder Handweberei war jene von Berta Schatzdorfer im Haus Schärdinger Tor Nr. 3. Ihr Handwebstuhl ist im Museum Innviertler Volkskundehaus ebenso zu besichtigen, wie zahlreiche Objekte zur Leinenerzeugung oder das Zunftzeichen der Rieder Leinenweber.


Die Textilverarbeitung hat durch eine Vielzahl an Wörtern und Redewendungen auch in unserer Sprache Spuren hinterlassen. Wissen Sie, was es mit den Redewendungen „So a Gscher“, „sich verhaspeln“ oder „kein gutes Haar an jemandem lassen“ auf sich hat? Näheres erfahren Sie auf der Station am Haus Hauptplatz Nr. 1.


Der Themenweg „Verwoben“ wurde von MMag. Stefanie Liener in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Ried erarbeitet.


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